ChatGPT ist kein philosophischer Logiker – und das sollten auch Schülerinnen und Schüler wissen

Die Antworten von ChatGPT sind betörend. Viel wurde daher über die Auswirkungen von ChatGPT auf Schule und Hochschule geschrieben, Banales und Bedeutendes. Ein wichtiger Aspekt wird dabei aber wenig beachtet, dem möchte ich mich hier kurz widmen.

Der Mensch verknüpft Texte mit Bedeutung, diese Bedeutungen werden in Korrelation gesetzt. Wir besitzen so etwas wie Wahrheitsfähigkeit, so würden es zumindest manche Philosoph*innen sehen. Mit der Frage, wie man wahre von falschen Aussagen unterscheiden kann, beschäftigen sich verschiedene philosophische Ansätze. Die philosophische Logik, die Ontologie und die Erkenntnistheorie helfen uns bei der Einordnung. Kurzum: der Mensch möchte weitergeben, was der Fall ist. Text ist für den Menschen Repräsentation.

Beim Menschen steht Text für Repräsentation. Neben den Verknüpfungen von Textfragemten zu Text gibt es auch jene zu Bedeutungen.

Was macht dagegen ChatGPT? ChatGPT ist eine sogenannte schwache künstliche Intelligenz (KI). Schwache KI soll den Menschen bei konkreten Anwendungsproblemen unterstützen, im Gegensatz zu starker KI hat es aber nicht den Anspruch, komplexe Aufgaben eigenständig zu lösen.

ChatGPT funktioniert so, dass die Textfragmente keine Zuordnung zu Bedeutungen haben. Stark vereinfacht ausgedrückt: er sucht in seiner Datenbank nach Textmustern, die in Beziehung mit einer gestellten Frage stehen. Die gefundenen Textmuster setzt er aufgrund von formalen Kriterien zusammen. Mit errechneten Wahrscheinlichkeiten versucht der Bot, vorherzusagen, wie ein Satz sinnvoll fortgesetzt werden kann. Diese Fähigkeiten von ChatGPT wurden in mehreren Phasen optimiert (selbstüberwachtes Lernen, überwachtes Lernen, bestärkendes Lernen). Es werden also Textteile in Vektorräume übersetzt, verarbeitet und anschließend zusammengeklebt.

Large Language Models kleben Textteile zusammen, basierend auf Algorithmen. Der Bezug zu Bedeutung fehlt.

Wahrheit kann in diesem Zusammenhang kein Kriterium für ChatGPT sein. Er versucht, aus den Daten, die ihm zur Verfügung stehen, mit Hilfe von Algorithmen Texte zu erstellen. Diese Texte sind losgelöst von Repräsentation. ChatGPT verfügt nicht über so etwas wie ein strukturiertes Weltwissen.1

ChatGPT erzeugt Textmuster, von denen der Mensch gewohnt ist, sie als sinnvoll zu akzeptieren. Man hat also das Gefühl, dass ChatGPT sinnvolle Texte erzeugt, sehr oft sind die Ergebnisse seltsam vage und nebulös. Dabei handelt es sich aber um die Abarbeitung eines Algorithmus an einer riesigen Menge an Parametern. Die Texte haben keine Bedeutung im menschlichen Sinne, ChatGPT hat keinen Überblick über das Arrangement. Er ist also eher so etwas wie ein Polyphrasiker, manches Mal ein Bullshitter, jedenfalls aber kein philosophischer Logiker. Sprache entsteht hier über statistische Modellierung.

Von diesen Fähigkeiten des Bots sind wir geblendet und projizieren Bedeutung in die Texte. Das zeigt sich sehr deutlich bei all den veröffentlichten Antworten des Bots, bei denen es dann heißt: „ChatGPT meint dazu …“. Der Bot meint aber nicht, er konstruiert. Vergessen wir nicht: ChatGPT wurde von Menschen erfunden und programmiert, die Struktur der Datenbank haben Menschen ersonnen und die Textfragmente stammen von Menschen.

Den Unterschied zwischen Bedeutung und der Simulation von Bedeutung sollten wir auch unseren Schüler*innen bewusst machen.

Anmerkung

1 Es gibt aber sehr wohl Ansätze zu KI, die versuchen, Wissen zu strukturieren. Cyc (https://de.wikipedia.org/wiki/Cyc) verwendet seit 1984 eine eigene Ontologiesprache (Cycl), um aus Inhalten logische Aussagen zu generieren. Eliza (1966, https://de.wikipedia.org/wiki/ELIZA) verfügt über ein strukturiertes Wörterbuch.

Aus Gerhard wird 50+

Eure Vermutung, dass auch ich älter werde, ist völlig korrekt. In diesem Jahr steht sogar ein runder Geburtstag an! 🙂

Dabei bin ich privilegiert in vielfacher Weise: ich wohne in einem der wohlhabendsten Länder der Welt, habe einen gutbezahlten Job, der mir auch noch Spaß macht, bin mit Familie und Freunden wohlbehütet umgeben. Geschenke sind da obsolet. Ich würde euch anstelle von Geschenken also um etwas ganz anderes bitten – und eure Unterstützung würde mir (und vielen anderen) sehr viel Freude bereiten: anlässlich meines Geburtstages habe ich eine Spendenaktion bei UNICEF gestartet und würde euch um euren Beitrag bitten!

UNICEF Spendenkonto: AT46 6000 0000 0151 6500

Verwendungszweck: Geburtstag Gerhard Brandhofer

Über die Auswahl der Organisation habe ich mir durchaus und länger Gedanken gemacht. In diesem Zusammenhang war mir eine Passage in „Factfulness“ von Hans Rosling, Anna Rosling Rönnlund und Ola Rosling sehr hilfreich. Das Buch kann ich grundsätzlich empfehlen.

Hier der Abschnitt, auf den ich mich beziehe:

Eine weitere Möglichkeit, aktiv zu werden, wäre auch PLANT FOR THE PLANET.

Und abschließend noch etwas Persönliches: mit Anliegen wie diesen an andere heranzutreten, fällt mir nicht leicht. Aber 50 ist doch eine gute Möglichkeit, über den eigenen Schatten zu springen! 😉 Fühlt euch durch mein Anliegen bitte nicht belästigt oder zu etwas verpflichtet. Ich wünsche allseits einen schönen Restsommer!

Das Buch, das Netz, die Transformation und ihre Liebhaber

Es ist die Liebhaberei alter, weißer Männer: die Diskussion über Begriffe (und das Schöne daran ist, dass man dafür weder alt, weiß noch männlich sein muss).

Begriffe prägen unser Denken. Auch wenn es mühsam ist, so sollten wir uns dennoch mit den in der jeweiligen Disziplin verwendeten Begriffen und deren Bedeutung auseinandersetzen. Beat Döbeli-Honegger hat vor einigen Tagen versucht, seine Verwendung der Begriffe zu visualisieren – Link: Digitalisierung, Digitalität & Co.

Die anschließende Diskussion drehte sich im Wesentlichen darum, ob die digitale Technik Auslöser oder Ermöglicher war, wo wir bei der Phase der Digitalisierung stehen und ob es eine Kultur der Digitalität oder doch deren mehrere gibt.

An dieser Stelle möchte ich aber einen anderen Punkt aufgreifen, der mich in Beats Grafik überrascht hat: die Verwendung und Übereinanderlegung der Begriffe „digitale Transformation“ und „digitaler Leitmedienwechsel„.

Digitale Transformation beschreibt den Wandel aufgrund der digitalen Technologien in der Wirtschaft, speziell in Unternehmen (siehe: Wikipedia). Persönlich finde ich es nicht sehr passend, diesen Begriff, der sich auf Verwertungsprozesse, Wertschöpfung, Infrastrukturen, etc. bezieht für (welt)gesellschaftliche Prozesse im Allgemeinen und für schulische Bildung im Besonderen zu verwenden.

Warum? Das geltende Primat der Ökonomie stellt uns vor in Fragen der Klimaveränderung der Umweltverschmutzung, des Artensterbens vor enorme Herausforderungen. Ein Teil der Lösung wird darin bestehen müssen, hier ebendieses infrage zu stellen. Zudem sollte es uns bei der Diskussion um die Bildung im Zeitalter der Digitalisierung nicht in erster Linie um Kennzahlen wie CPU pro Kind, mbit/s pro Lehrperson oder Pixel pro Lernziel, gehen.

Keiner kommt auf die Idee Schulen mit Unternehmen zu vergleichen? Doch:

Ich vertrete die Meinung, dass hier der Begriff der Leitmedientransformation der geeignetere wäre. Was versteht man darunter? Kennzeichen eines Leitmediums ist, dass ihm eine Hauptfunktion in der gesellschaftlichen Kommunikation zukommt. Leitmedien sind nach Erdmann/Rückriem komplex, verschachtelt, umfassend, allgemein, irreversibel, eröffnen neue und andersartige Kommunikationsräume und ermöglichen (und erfordern) neue Lernformen. Neue Leitmedien verändern das gesellschaftliche System (und mehr) als Ganzes (hier, S. 18). Transformation bedeutet die Änderung von allem und von Grund auf, ein neues Emergenzniveau bildet sich heraus, diese Veränderung wirkt sich auch auf gekoppelte Systeme aus (detailliert: hier, S. 20).

Auf eine Leitmedien-Formation (Buchkultur) folgt die Leitmedien-Transformation (Digitalisierung), diese geht über in eine neue Leitmedien-Formation (Netzkultur, Kultur(en) der Digitalität). Ich habe versucht, das hier darzustellen:

In dieser Grafik schwierig darstellbar: ein neues Leitmedium ergänzt das bisherige, ersetzt es aber nicht. Ein Beispiel: beim Übergang von skriptografischen zur kryptografischen Kultur haben wir dennoch weiterhin geschrieben, weiterhin gesprochen und weiterhin unsere Gestik und Mimik verwendet. Axel Krommer verwendet zur Veranschaulichung dieses Aspektes ein Quadrat und einen Würfel: hier

Warum verwende ich nicht den Begriff Leitmedienwechsel? Erdmann und Rückriem sprechen von einer autopoietischen Selbst-Umwälzung: „Das betrifft z.B. die öko-kulturellen Systeme, Kulturen, Gesellschaften, Institutionen, Wissensformen, Menschen- und Weltbilder, Ideologien etc., aber eben auch die Menschen selbst. M.a.W., alles, was mit dieser Leit-Medien-Entwicklung verbunden oder davon berührt ist, befindet sich in diesem Sog der Veränderung. Das wiederum schließt zugleich die Umwälzung der jeweiligen historischen System-Medienkonstellation insgesamt mit ein.“ Das ist mehr und Anderes als wir mit „Wechsel“ verbinden. Wenn im Skiweltcup die Schweiz Österreich in der Nationenwertung überholt, dann findet ein „Wechsel“ statt. 😉 Aber das ist Ansichtssache und nur meine persönliche Meinung.

Wie weit ist die Leitmedientransformation vorangeschritten? Philippe Wampfler schreibt (hier) dass der Prozess der Digitalisierung abgeschlossen sei und wir künftig ausschließlich von Digitalität anstelle von Digitalisierung sprechen könnten. Davon bin ich noch nicht überzeugt. Die Leitmedientransformation ist ein langwieriger Prozess, von der Erfindung des Buchdrucks bis zur unumstrittenen Etablierung der Buchkultur hat es Jahrhunderte gedauert. Die Leitmedientransformation hin zu einer Kultur der Digitalität zieht sich bereits über Jahrzehnte. Computer wurden in den 1940ern allmählich digital, Banken verwendeten sie bereits in den 1960ern, die Polizei arbeitet mit Datenbanken seit den 1970ern usw. Viele Bereiche der Arbeits- und Lebenswelt wurden bisher von der Digitalisierung grundlegend verändert. Dennoch: mit einem Blick bspw. auf den Individualverkehr (Fahrassistenzsysteme, Vernetzung von Fahrzeugen, etc.) oder den öffentlichen Personennahverkehr (Taktungen, Ticketing, etc.) meine ich, zu erkennen, dass der Prozess der Leitmedientransformation noch länger nicht abgeschlossen ist.

Hans Magnus Enzensberger spricht davon, dass sich am Anfang eines solchen Prozesses die neue Technologie im Gewand der alten präsentiert (wenn ich bloß die Quelle dazu finden würde…). So hatte mein erster E-Book Reader einen Ledereinband wie ein wertvolles Buch.

Mittlerweile präsentiert sich die alte Technologie im Gewand der neuen, wie dieses Beispiel von Axel Krommer sehr schön zeigt:

Auch wenn der Prozess der Digitalisierung noch nicht abgeschlossen ist, so kann dennoch Bildung unter den Bedingungen der Digitalität 2020 ermöglicht werden. Bei dem Begriff zeitgemäße Bildung wage ich den Einwand, dass mir nicht klar ist, wer denn nun bestimmt, was „zeitgemäß“ ist. Welche Reichweite hat eine derartige Bestimmung? Zudem: die Diskussion zielt fast immer auf „Didaktik“, nicht auf „Bildung“.

Lernen trotz Corona – oder: die neue Transparenz

Als Anbieter der Plattform Lernen trotz Corona (www.lernentrotzcorona.at) erhalten wir eine Vielzahl an Rückmeldungen und Anmerkungen zu unserem Projekt, das freut uns sehr! Damit wird auch das Bild viel klarer, wie Lernen trotz Corona gelingen kann – und wo die Stolpersteine liegen.

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1 Organisation

Mit der kurzfristigen Umstellung auf das Lernen zu Hause wurden wir von einer Situation überrascht, für die wir keine Handbücher parat hatten. Nach ersten Rückmeldungen der Eltern hat sich schnell herausgestellt, dass Organisation und Koordination der Prozesse wesentliche Faktoren waren, um Eltern und Kinder beim Lernen zu Hause nicht zu überfordern. Die Abstimmung der Aufgaben, koordinierte Zeiten bei den Aufgabenstellungen sowie einheitliche Kommunikationskanäle erleichtern die Kommunikation unter allen Beteiligten. Humor und persönliche Ansprache brauchen dabei nicht zu kurz kommen. Eltern nervt berechtigterweise ungemein, wenn über Apps wie Schoolfox o.ä. täglich von frühmorgens bis spätabends unzählige Nachrichten zu Arbeitsaufträgen empfangen werden und weder Aufgaben, Umfang noch Zeiten abgesprochen sind. Mit der Koordination des Ablaufs an der Schule lassen sich viele dieser Probleme beseitigen.

2 Didaktik

Wer Lernen von und für zu Hause organisiert, braucht noch klarere Arbeitsaufträge als im Präsenzunterricht, es braucht Räume zum Austausch und den Aufbau einer persönlichen Ebene, sowohl zwischen Lehrenden und Lernenden als auch der Schüler/innen untereinander. ­Und da ist noch viel mehr, an das man denken kann: https://www.lernentrotzcorona.at/knowledge-base/didaktik/. Unzählige Ausmalbilder sind nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss, hohe Bildausmalkompetenz zählt eher nicht zu den zentralen 21st Century Skills.

Tatsächlich beginnen manche Schulen die Möglichkeiten dieser außergewöhnlichen Situation zu nutzen. Projektübergreifender Unterricht jenseits von 50-Minuten-Blöcken, Portfoliopräsentationen online und in Kleingruppen, die Einbeziehung des neuen Alltags zu Hause – neben ungewohnten Beschränkungen tun sich auch ungewohnte Freiräume auf, die man nutzen kann. Es ist klar: Organisierbarkeit und Didaktik stehen im Vordergrund, nicht aber Links und Content.

3 Technik

Der Zugang zum Internet ist in wenigen Fällen ein Problem. Allerdings: wenn nicht vorhanden, dann ist die Technik ein K.O. Kriterium. In entlegenen Regionen ist weder ein guter Festnetzanschluss noch eine ausreichende Mobilfunkabdeckung gegeben. Und so gibt es Erzählungen von Kindern, die morgens das im Funkloch gelegene elterliche Haus verlassen und auf die nächste Anhöhe hinauf wandern, um ihre Arbeitsaufträge abzuholen, diese dann erledigen, nachmittags wiederum bergwärts gehen, um diese abzuliefern. Von wegen: das Internet macht Bewegungsmuffel. 😉

Eine andere Ursache für die Nichterreichbarkeit ist die finanzielle Situation mancher Familien. Laut der oberösterreichischen Jugend-und-Medien-Studie 2019 besitzen 95 % der Haushalte mit Jugendlichen einen Internetzugang. Entsprechend des bmbwf sind 6,8 % der Schüler/innen nicht erreichbar.

Die Ausstattung mit digitalen Geräten (Smartphone, Tablet, Notebook oder PC) ist meist in hohem Grad gegeben, keineswegs selbstverständlich ist es jedoch, Materialien und Texte zu Hause ausdrucken zu können. Wenn man die uns gemeldeten Zahlen allein auf die Anzahl der österreichischen Pflichtschüler/innen hochrechnet, dann wurden in der Zeit des Lernens zu Hause ca. 24,2 Mill. Seiten zu Hause ausgedruckt oder von der Schule ausgedruckt verteilt.

Auch ist zu beachten, dass manche Familien die technische Ausstattung nicht an erster Stelle für das Lernen einsetzen wollen. Ja, es gibt Schüler/innen, die nicht erreichbar sind, vor allem an Brennpunktschulen. Der Ankauf von Hardware ist grundsätzlich ein guter Schritt, Unterstützungssysteme wie die Schulsozialarbeit und die Aktivierung der persönlichen Netzwerke aber ebenso unbedingt notwendig, um die Kinder zu erreichen. Dass die Beschaffung von 12.000 Notebooks ausschließlich für Bundesschulen gedacht ist, ist aufgrund des Systems der Schulträger vorhersehbar und aufgrund der tatsächlichen Notwendigkeiten einfach grotesk.

4 Neue Transparenz

Das verordnete Lernen zu Hause macht vieles transparent. Zu Recht wird davor gewarnt, dass es zu einer Verstärkung der Bildungsungerechtigkeit kommt. Bildungsungerechtigkeit, die es auch zuvor gegeben hat und gegen die viele Lehrende tagein, tagaus ankämpfen. Transparent wird, dass viele Schüler/innen selbstständig und selbstorganisiert lernen können, andere aber gerade das nicht gelernt haben. Transparent wird, dass viele Lehrende mit Hingebung und Fürsorge für ihre Schüler/innen da sind. Transparent wird, dass unser Schulsystem überreglementiert, verzopft und kaum reformierbar ist (Stichwort: föderaler Bruch, siehe: Lassnigg, Bruneforth & Vogtenhuber, 2016, S. 319). Jedenfalls: das wäre doch ein guter Zeitpunkt evidenzorientierte Bildungspolitik zu forcieren!

Nach Corona wird der Frage nachzugehen sein, ob tatsächlich die technischen Möglichkeiten die Grenzen beim Lernen von zu Hause bestimmt haben, oder ob es nicht auch die Fähigkeiten der Kinder zu selbstbestimmtem und selbstorganisiertem Lernen waren. Nach Corona wird es unser aller Aufgabe sein, einen Paradigmenwechsel in Bezug auf E-Learning und Bildung zu erstreben, denn E-Learning darf und wird nie mehr ausschließlich ein Konzept gegen Krisen sein können. Nach Corona sollten wir auch die Rolle der digitalen Apokalyptiker diskutieren. Das populistische Ziel möglichst hoher Verkaufszahlen für die eigenen Bücher und starke Präsenz in TV-Shows sollte nicht wichtiger und auf die Einstellungen der Lehrenden stärker einwirken als der wissenschaftliche Diskurs.

Live long and prosper!

dav

Lassnigg, L., Bruneforth, M. & Vogtenhuber, S. (2016). Ein pragmatischer Zugang zu einer Policy-Analyse: Bildungsfinanzierung als Governance-Problem in Österreich (S. 305–351). https://doi.org/10.17888/nbb2015-2-8